Die Geschichte des Gendarmerieeinsatzkommandos

Diese jüngste Gendarmerieeinheit wurde am ersten Mai 1973 gegründet. Zu dieser Zeit hatte sie noch den Namen "Gendarmeriekommando Bad Vöslau". In der Nähe von Bad Vöslau war das Emigrantenlager als Zwischenstation für jene jüdischen Familien, die aus der früheren UdSSR einem Abkommen zu folge über Österreich in ihre Heimat Israel ausreisen durften. Die Aufgabe des Kommandos unter der Führung von Brigadier Johannes Pechter war, die Transporte und das Emigrantenlager im Schloss Schönau an der Triesting zu sichern. Dies beinhaltete die Anreise der Emigranten per Eisenbahn über Marchegg/Hohenau, den Aufenthalt im Lager und die Ausreise mit Flugzeugen der ELAL von Wien Schwechat nach Israel. 1974 wurde der Personalstand drastisch reduziert. Der Grund dafür war die Verlegung der Sowjetemigranten nach Wien-Kaiserebersdorf. Der Schutz der Emigranten wurde der Bundespolizei Wien anvertraut. Das GEK hatte eine Sonderstellung innerhalb der Gendarmerie, deshalb war es nicht bei allen beliebt. Man dachte sogar daran, diese Einheit aufzulösen. Schließlich einigten sich die maßgeblichen Stellen, dass ein kleines Kommando bestehen bleiben sollte mit dem Standort in der Burstyn-Kaserne des Bundesheeres in Zwölfaxing. Ab diesem Zeitpunkt war die Einheit direkt der Generaldirektion für öffenliche Sicherheit im Bundesministerium für Inneres unterstellt und zählte 32 Beamte. Zwei Jahre später wurde der Personalstand auf 44 Beamte erhöht. Nun bestand die Aufgabe der Truppe nur noch in der Begleitung der Emigranten. Fallweise wurde sie noch zur Sicherung am Flughafen Wien Schwechat hinzugezogen. 1977 wurde die traditionelle Gendarmerieuniform gegen eine grüne Mehrzweckuniform des Österreichischen Bundesheeres ausgetauscht. Sie hatte eine gelbe Aufschrift Gendarmerie über der linken Brusttasche und auf dem linken Ärmel das Korpsabzeichen die brennende Granate, halbhohe Schaftstiefel mit einer speziellen Gummisohle und ein weinrotes Barett. Es ist verständlich, dass die Beamten des GEK in der Öffentlichkeit häufig mit Soldaten des Bundesheeres verwechselt wurden. Im Herbst des Jahres wurde der Name abermals geändert in "Gendarmerieeinsatzkommando". Unter Innenminister Erwin Lanc wurde das GEK eine reine Antiterroreinheit. Bei der Aufstellung stützte man sich auf die Erfahrungen vergleichbarer Einheiten im Ausland, vor allem der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz in den Fragen der Ausbildung und der Ausrüstung. Mit der Zeit wurde die Ausrüstung verbessert: 10 neue Mercedes Benz 250, Funkleitwagen, Nachtsichtgeräte, usw. wurden angeschafft. Die Bewaffnung war allerdings noch nicht sehr zufriedenstellend: Karabiner M1, Maschinenpistole UZI, Pistole M35 mit der Munition 9mm Parabellum. Da die Zahl der Beamten immer weiter stieg, brauchte man wieder eine neue Unterkunft. Es wurde in Wr. Neustadt ein Platz gefunden, wo an der "Straße der Gendarmerie" die Dienst- und Ausbildungsräume errichtet wurden.